Mit Verlust meine ich, alles was man nicht auf Dauer hat. Es kann sein, dass man einen lieben Menschen, einen Partner ein Kind, ein Elternteil, oder jemand anderes aus der Verwandtschaft verliert. Mit Verlust meine ich aber auch materielle Dinge wie ein Papier, ein Buch, eine CD, ein Film, ein Haus, oder Geld...
Ja klar, ein Papier zu verlieren ist nicht so schlimm, wie wenn ich ein Haus oder einen liebgewordenen Menschen verliere... Doch genau dabei könnte man sich wirklich täuschen, denn es kommt eigentlich nicht sehr darauf an, was man verliert, sondern viel mehr, was für eine Bindung man zu dem Verlorenen Objekt oder Mensch gehabt hat.
Schauen Sie sich die Zeitung an, studieren Sie die Traueranzeigen. Wie sehr berührt es Sie, wenn Sie lesen, dass Hr. XY im Alter von ?? friedlich eingeschlafen ist?
Wenn Sie jetzt sagen, das bewegt mich nicht sonderlich stark, dann sollten Sie sich nicht mit Gewissensfragen beschäftigen, ob Sie ein kaltherziger Mensch sind. Nein der Grund wieso Sie dies nicht belastet, ist einfach der, dass Sie zu dieser Person keine Bindung haben.
Nun wie gehe ich den mit den Dingen um, zu denen ich eine Bindung habe oder hatte?
Sicherlich sollte man sich immer bewusst sein, dass NICHTS ewig dauert. Es gibt auf dieser Welt keine Dinge, die endlos existieren. Es ist immer ein wandel. Schauen Sie sich einen Baum an, in dieser Herbstlichen Zeit. Er verliert seine ganze Blätterpracht. Können Sie sich einen Baum vorstellen, der versuchen würde, seine Blätter zu behalten, obwohl der Winter naht? Wie würden diese Blätter aussehen? Sie würden herunterhängen und könnten die Schneemasse kaum aushalten. Nein dem Baum ist es sonnenklar, das er seine Blätter im Herbst fallen lassen muss. Schließlich dienen jene dem Baum und der ganzen Natur in Form von Dünger und versorgen somit den Baum auch in der Zukunft mit Nährstoffen. Und dieses Prinzip kann man durchaus auch im eigenen Leben anwenden. Es gibt nichts, was ewig ist. Alles ist vergänglich. Und wenn wir es richtig annehmen können, ja dann kann es sein, dass unsere Gefallenen Blätter uns im nächsten Jahr, wie den Baum, mit Nährstoffen versorgt. Ich möchte hier gerne ein Beispiel einfügen. Denn mit Beispielen kann man besser verstehen, was damit gemeint ist.
Es geht um einen Man, der Mitte 40 ist. Seine größte Passion war sein Restaurant, welches er mit einer riesigen Freude aufgebaut und täglich mit viel Energie und Freude bewirtet. Er kocht und nimmt sich für Seine Gäste Zeit. Er freut sich jeden Tag und ist sich bewusst, dass dies sein größter Traum ist. Dies bemerken auch seine Freunde und Gäste, obwohl der unterschied zwischen jenen nicht erkennbar ist. Dies ist sicherlich mit ein Grund, weshalb sein Restaurant sehr gut läuft.
Eines Nachts, nach einem wunderschönen Tag, unser Man hat das Restaurant bereits saubergemacht und es verlassen, da entfacht aus unerklärlichen Gründen ein Feuer. Obwohl die Feuerwehr schnell vor Ort war, konnten Sie nichts mehr machen. Das Restaurant brannte bis auf den Grund ab. Einige Freunde des Mannes gingen als Sie von diesem Schrecklichen Ereignis hörten, auf direktem Weg zum Ehemaligen Restaurant um dem Mann beizustehen. Als Sie eintrafen, sahen Sie Ihn vor den niedergebrannten Mauern stehen. Selbstverständlich boten Sie Ihm Ihre Hilfe an, und meinten, dass dies ein sehr dunkler Tag in seinem Leben sei. Und wie es Ihm gehe. Der Mann sagte mit ruhiger und gelassener Stimme: Ich hatte hier eine wunderschöne Zeit. Dies war mein größter Wunsch und ich kann mich glücklich schatzen, diesen Wunsch auch erfüllt zu haben.
Seine Freunde sagten er solle doch sein Restaurant wieder aufbauen. Es ginge zwar sicherlich eine gewisse Zeit, aber er müsse dies unbedingt tun.
Der Mann meinte darauf: Ich werde dieses Restaurant nicht wieder aufbauen. Es gab mir sehr viel und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen davon abschied zu nehmen. Ich hatte in all dieser wunderschönen Zeit ganz vergessen, dass ich eigentlich immer sehr gerne auf eine Weltreise gehen möchte. Und dies kann ich mir jetzt zum ersten Mal in meinem Leben ermöglichen.
So ging dieser Man auf seine Weltreise. Er sah viele verschiedene Länder und besuchte die interessanten Orte, von denen er immer so viel gehört hatte. Nach 7 Monaten Weltreise starb der Man an einer seltenen art von Krebs. Es war bis zu seinen Todestag unbemerkt geblieben. Auch hätte man nichts an diesem Zustand ändern können, dies sagten zumindest die Ärzte.
Nun was möchte ich mit dieser kleinen Geschichte sagen? Eigentlich nur, dass es absolut hinderlich ist, wenn man an Dingen festhält, die nicht aufzuhalten sind. Es bringt niemandem etwas, wenn man versucht etwas Festzuhalten. Akzeptiert man dass alles vergänglich ist, kann man flexibel bleiben um daraus Nährstoff zu gewinnen. Wie dies der Baum und jener Mann aus der Geschichte zeigten.
Mit besten Grüssen
Andreas Bolli
In diesem Blog möchte ich die Themen: Lebensberatung, Coaching, Mentaltraining und vieles mehr ansprechen.
Montag, November 13, 2006
Verlust - oder sich selber im Weg stehen
Was meint man nun mit Verlust?
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sehr schön geschrieben,...wenn dies alles mal so einfach wäre.
AntwortenLöschenbeste grüsse aus aachen.
Einfach ist es nicht, das ist wohl wahr, jedoch möglich... Nur Mut.
AntwortenLöschen... Danke für´s Einstellen. Obwohl mir das Prinzip vertraut ist, merke ich an wievielen Glaubenssätzen ich hänge...
AntwortenLöschenAn welchen Glaubenssätzen hängen Sie denn?
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