Donnerstag, September 29, 2011

Schlafprobleme - Die innere Uhr

Gehören Sie auch zu den Menschen, welche sich am Morgen wortwörtlich aus dem Bett prügeln müssen um endlich in die Gänge zu kommen?
Der Tag dann meistens, sagen wir mal zu 90% mit Hektik beginnt und endet oftmals mit einem spurt auf den Bus/Zug? Und haben manchmal keine Zeit einen Kaffee oder Morgenessen zu geniessen?

Dann gehe ich davon aus, dass Sie Ihren Wecker, oder besser gesagt, ihre Wecker bis zu einer Stunde früher stellen, als sie de facto aufstehen müssen.

Was dann jeden Morgen auf's neue ein Kampf mit dem Wecker bedeutet. Er läutet, Sie stellen ihn ab. 5 Minuten später: Er läutet - sie stellen ihn ab, und dass über 30 - 60 Minuten. Was für eine Qual. Solche Methoden wurden übrigens in Gefangenenlager angewendet um die Insassen 1. zu schwächen und 2. zu brechen. Natürlich dauerte es dort die ganze Nacht.

Und sie machen das freiwillig mit. Behandeln Ihren Körper wie einen Gefangenen und quälen ihn ...

Ich bin mir sicher, dass sie das nicht bewusst machen, denn oftmals ist es der Trugschluss, welcher einem leitet, etwas so zu tun, wie man es eben tut. In diesem Falle ist es der falsche Gedanke, man hätte so mehr Zeit. Was jedem der es ausprobiert hat, schnell klar werden sollte, das dem nicht so ist. Denn eine einfache Rechenaufgabe gibt schnell Klarheit, dass man so nicht mehr Schlaf, sondern weniger hat.

Mein Vorschlag lautet: Stellen Sie den Wecker auf die Zeit, wo Sie aufstehen müssen. Ein Wecker reicht aus. Bevor sie dann am Abend einschlafen, sagen Sie sich: 2 Minuten vor dem Wecker wache ich erholt auf. Am nächsten Morgen werden Sie 2 Minuten vor dem Wecker erholt aufwachen. Und sonnst klingelt im Notfall immer noch der Wecker. Wenn es nicht beim ersten Versuch mit dem einstellen der inneren Uhr funktionieren sollte, dann geben sie nicht auf, denn ihr Körper wurde eben erst aus dem Gefängnis entlassen. Und muss sich an die neue Freiheit gewöhnen. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erholsamen Schlaf und freue mich auf Ihr Feedback.





2 Kommentare:

  1. Ok, dann versuche ich mich als Betroffene mal mit einem Feedback: Ich habe genau dieses Problem, und auch den Wecker dann zu stellen, wenn ich aufstehen muss um Dusche, Kaffee und stressfreies Frühstück einzuplanen, ist oft nicht erfolgreich. Richtig ist, dass die "nur-ein-Wecker-Strategie" tendenziell erfolgreicher ist, weil man bei mehreren im Hinterkopf hat, dass man noch einen Notnagel hat.
    Das Problem ist meines Erachtens oft ein ganz anderes: ein natürlicher 28-Stunden-Rhythmus. Herausgefunden habe ich das bei der Anfertigung der Magisterarbeit, als der 24-Stunden-Ablauf mich nur ständig müde und unproduktiv zurück ließ. Dann habe ich alle Wecker verbannt und lebte vier Monate lang sehr erfolgreich mit 10 Stunden Schlaf und 18 Stunden sehr produktiver Arbeit. Dass das natürlich spätestens mit einem festen Job nicht mehr möglich ist, versteht sich von selbst. (Ich scheine auch nicht die einzige zu sein - "28 Stunden Tag" ist einer der häufigeren Suchbegriffe auf mein Blog.)
    Im Endeffekt führt dieses Problem dazu (oder rührt daher - oder beginnt den Teufelskreis), dass wir Betroffene abends um 22 Uhr nicht müde genug sind, um schlafen zu gehen, um dann morgens um sechs ausgeschlafen aufzuwachen. Auch die Strategie, sich vor dem Schlafen gehen einzureden, auch wirklich aufzustehen, hat sich nicht als unbedingt hilfreich erwiesen - ich jedenfalls wache einfach nicht auf und kann mich meistens nie daran erinnern, den Wecker überhaupt ausgemacht zu haben.
    Für weitere Tipps und Abhilfe bin ich natürlich sehr offen :)

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  2. Hallo Suz ;)

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich denke, das mit dem um 22 Uhr ins Bett gehen, kann ich verstehen. Sicherlich ist die Thematik um einiges komplexer. So hängt das mit dem einschlafen können, mit dem Ritual, sprich den Tätigkeiten, welche man vor dem ins Bett gehen macht, ab. Und natürlich über die "Probleme", welche einem vor dem Schlafengehen beschäftigen. Man könnte sicherlich noch die Ernährung anfügen und es gäbe da bestimmt noch vieles mehr, was zu einem "gesunden" Schlaf verhelfen kann. ...

    Einen 28-Stunden Tag würde ich insofern ablehnen, weil es zu einer Umkehr des Tages/Nacht Rhythmus führen kann. Und das scheint mir keine gute Sache zu sein.

    Was in Ihrem speziellen Falle helfen würde, kann ich von hier aus nicht beurteilen.
    Denn wie gesagt, dazu gibt es zahlreiche unbekannte Faktoren, welche den Schlaf beeinflussen. Welche man durch Gespräche ermitteln könnte um dann individuelle Lösungen zu erarbeiten.

    Selbstverständlich dürfen Sie sich gerne mit mir in Kontakt setzten um ein weiteres Vorgehen zu erläutern

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