Gemäss Statistik ist jeder vierte Arbeitnehmer im Laufe seines Berufslebens mindestens einmal selbst davon betroffen.
Immer häufiger wird Mobbing zu einem Gesprächs-Thema, an welchem man kaum mehr vorbei kommt. Noch vor wenigen Jahren konnte sich unter dem Begriff Mobbing kaum jemand etwas vorstellen. Doch heutzutage liest man immer öfters in den Zeitungen darüber oder es wird in anderen Medien darüber berichtet. Und wenn man erst den Begriff „googelt“, erhält man ungefähr 5´700´000 Ergebnisse für den das Wort „Mobbing“.
Was ist den nun Mobbing?
(to mob = anpöbeln, herfallen über)
„Mobbing“ kommt aus dem Englischen und bedeutet jemanden anpöbeln, über jemanden herfallen. Der Begriff ist relativ neu, doch ab 1963 war die Rede von „Mobbing“ im Zusammenhang mit Tieren. Man sprach vom Gruppenverhalten unterlegener Tiere gegen einen überlegenen Gegner wie z.B. von Gänsen gegenüber einem Fuchs. 1969 war es dann der schwedische Arzt Peter-Paul Heinemann, welcher bei Gruppenattackieren gegenüber einer nicht der „Norm“ entsprechenden Person den Begriff Mobbing verwendete.
Wann spricht man von Mobbing?
Diese Frage ist sehr berechtigt, denn die Benennung von Verhaltensweisen ist nicht immer einfach. Grundsätzlich kann von Mobbing gesprochen werden, wenn Jemand über längere Zeit Angriffen ausgesetzt sind, wobei diese durchaus sehr subtil und weder lautstark noch physisch vorgetragen werden. Einige Beispiele sind:
- Ständiges Kritisieren des Privatlebens
- Abwertende Blicke oder Gesten, die zur Kontaktverweigerung führen.
- Plötzliches Schweigen, wenn jemand den Raum betritt, so dass diese Person merkt oder annehmen muss, man habe über sie gesprochen.
- Ständiges unterbrechen beim Reden.
- Intrigen / Verdächtigungen / Anschuldigungen / Spott / Drohungen
- Über eine Person wird schlecht gesprochen, Gerüchte werden in die Welt gesetzt
- Eine Person wird wie Luft behandelt
- Man macht sich über eine Person lustig
- Fehler werden sofort weitergeleitet und aufgedeckt. (Als warte man förmlich auf den nächsten Fehler)
- Eine Person wird gezwungen, Arbeiten auszuführen, welche das Selbstbewusstsein verletzen
Diese Liste ist nicht vollständig und wird es wahrscheinlich auch nie sein. Denn Art und Grenzen des Mobbing werden durch diejenigen Personen bestimmt, welche „Mobben“. Manchmal jedoch gibt es aber auch Betroffene, welche sich wehren. Solche Menschen haben eine gute Chancen das Mobbing heil zu überstehen.
Wohin kann Mobbing führen?
Mobbing kann eine Vielzahl von Leiden auslösen wie: Kopf-, Nacken-, Rückenschmerzen; Einschlafstörungen, Depressionen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Versagensangst, Schlafstörungen usw. Leider ist auch diese Liste nicht vollständig.
Was kann man tun?
Sicherlich braucht es im konkreten Fall Drittpersonen, welche auf Grund der Vorfälle beurteilen können, ob Mobbing vorliegt oder nicht.
Das Arbeitsgesetz enthält die nötigen Artikel, welche Arbeitnehmer vor Mobbing schützen.
Weiter kann es ratsam sein, sich mit Freunden zu besprechen. Schon das Reden über das Problem kann helfen. Es gibt aber auch Selbsthilfegruppen für Betroffene.
In jedem Fall sollten Betroffene die Hilfe von externen Personen, welche nicht in das Geschehen involviert sind, in Anspruch nehmen.
Andreas Bolli
Am 21. August findet ein Informationsabend über Mobbing statt. Interessenten melden sich bei Andreas Bolli, Tel.: 071 277 11 22 oder per mail@andreas-bolli.ch
www.glueckstreffer.ch